Mit 307 Einzelstartern war die Belgian Open Poomsae 2017 am vergangenen Wochenende das größte bisherige Taekwondo Techikturnier in Belgien. Die Sportler kamen aus 27 Nationen, darunter rund 25 Teilnehmer aus Österreich. Auch Erika Zimmermann, Tobias und Zsuzsanna Kasparek von TKD Baden waren mit von der Partie.
Für Zsuzsa war es das erste Antreten bei einer internationalen Meisterschaft in dieser Größenordnung, dementsprechend hoch war auch das Lampenfieber. In ihrer Klasse (Damen bis 40 Jahre) wurde der Bewerb im KO-Modus ausgetragen, das heißt, ihr wurde durch Los eine direkte Gegnerin zugeteilt, mit der sie sich im Formenlauf messen musste. Zwar konnte sie die Trainingsleistung noch nicht ganz auf der Wettkampffläche umsetzen, dennoch war ihre Trainerin Erika Zimmermann sehr zufrieden, da hier eine deutliche Steigerung im Vergleich zu früheren Turniereinsätzen zu erkennen war. Leider war ihr Gegenüber aus Tschechien im Endeffenkt aber doch ein wenig überlegen und Zsuzsa musste das Feld räumen. Dafür konnte sie sich nach ihrem Zweikampf voll und ganz auf ihren Sohn Tobias konzentrieren.
Dieser hatte in seiner Klasse der Kadetten männlich, die nach dem traditionellen Rundensystem ausgetragen wurde, 17 Mitstreiter, darunter auch seinen Freund und direkten Rivalen aus Stockerau, Fabian Koller. Fabian war bereits im Jänner in Frankreich einmal bei einem großen Turnier dabei, für Tobias war es aber ebenfalls die erste Berührung mit einem so großen Event. Viele der Gegner waren dementsprechend stark und die meisten bereits ein bis zwei Jahre älter. Und in dieser Kategorie (12 bis 14 Jahre) macht sich auch ein geringer Altersunterschied manchmal recht deutlich bemerkbar. Die beiden Burschen landeten dann auf dem 13. (Tobias) und 14. (Fabian) Platz, wobei der Punkteunterschied bis zum 8. Platz, der für den Finaleinzug notwendig gewesen wäre, sehr gering war.
Die Dritte im Bunde, Nationalteammitglied Erika Zimmermann, startete zunächst mit zwei Teamkolleginnen aus Tirol bzw. Oberösterreich im Teambewerb. Hier gelang es dem Team, trotz nur weniger gemeinsamer Trainingsmöglichkeiten im Vorfeld, eine Silbermedaille zu erkämpfen. Die Knieverletzung von Erika Zimmermann, die sie sich Mitte Jänner bei der Meisterschaft in Frankreich zugezogen hatte, machte sich allerdings auch bald bemerkbar. Im Einzelbewerb, der aufgrund einiger Verzögerungen durch viele technische Probleme erst gegen 21 Uhr startete, reichte es dann schlussendlich nur für den siebenten Platz, wobei sie nach der Vorrunde, bei der sie durch Losglück knieschonendere Formen laufen konnte, noch an dritter Stelle lag. Dennoch war sie im Großen und Ganzen recht zufrieden, da es vor wenigen Wochen noch gar nicht sicher war, ob sie denn in Belgien überhaupt schon wieder an den Start gehen können würde.